Meine Apple WATCH

Meine Apple WATCH

Apple WATCH SPORT
Apple WATCH SPORT

Eigentlich wollte ich keine Apple WATCH

Eigentlich bin ich nicht der Typ für 1.0 Versionen. Klar mache ich gerne mal einen Beta-Test – aber nur zum Spaß und wenn es nix kostet. Bei OS X habe ich erst mit 10.2 angefangen. Beim iPhone fing ich mit dem 3G an (es war das 2. Modell). Auch das erste iPad überlies ich meiner Frau und startete mit dem iPad 2. Bei der ersten Präsentation der Apple WATCH im Herbst 2014 war ich zwar begeistert, besonders darüber, dass Apple eine kleine Version vorstellte, denn große Klötze am Arm sind nichts für mich. 
 

Voraussetzung: iPhone 5 oder besser

Voraussetzung iPhone 5 oder besser
Voraussetzung: iPhone 5 oder besser

Außerdem hatte ich nur ein iPhone 4S, mit dem ich noch zufrieden war und dass ich auch nach wie vor für das iPhone mit dem (gebraucht bei den diversen sogutwieneu Anbietern) besten Preis/Leistungsverhältnis halte.

Aber da mein Ende 2012 (gebraucht) gekauftes iPhone 4S inzwischen 2½ Jahre auf dem Buckel hatte war jetzt der Wechsel zu einem sogutwieneuem iPhone 5S angesagt.
Damit stand jetzt auch einer Apple Watch nix mehr im Wege.
 

Kaufen oder nicht kaufen…

Am Stichtag für die erstmögliche Vorbestellung war ich fast soweit – konnte mich dann doch beherrschen. Erst der erste Kontakt am Tag nach der ersten Lieferung bei einem Bekannten (42mm Edelstahl-Version mit klassischem Lederarmband) löste bei mir einen „Auch-Habenwollen“-Reflex aus – dem ich ein paar Tage später – letztlich erst auf Anraten meiner Frau – nachgab. Ohnehin war seit ein paar Monaten die Stelle an meinem Arm frei. Meiner geschätzten Casio Marine Gear Armbanduhr war nach 5 ½ Jahren die 10 Jahres Batterie leergelaufen. Sie war Wasserdicht, Analog-Digital, mit Mondphasen und Gezeiten, nicht zu wuchtig, schick anzusehen, aber schwer abzulesen, ihr Glas beinahe kratzfest, ein Lederarmband hatte das Original aus Resin ersetzt (welches zwei Jahre nach dem Kauf brach, die Schlaufe des Armbandes war auch schon getauscht). Was hat das mit der Apple Watch zu tun? Lange hatte ich nach einem Ersatz gesucht. Und jetzt die Apple-Watch gefunden. 
 

Die Qual der Wahl

Soo groß: Apple Watch Sport Verpackung
Soo groß: Apple Watch Sport Verpackung

Die Lieferzeiten für die verschiedenen Kombinationen von Größen und Farben tendierten weit auseinander zwischen zwei Wochen bei scheinbar weniger gefragten Versionen bis hin zu zwei Monaten. Das war dann auch die Entscheidungshilfe zwischen weißem und neongrünen Sportarmband. Letzteres war bei der kleinen 38 mm Apple Watch wohl selten gefragt. Die Entscheidung war richtig. Größe und Farbe gefallen mir auch in der Praxis perfekt und sehen durchaus sehr „wertig“ aus. Interessanterweise ist die Apple Watch 38 mm sogar kleiner, als Casio Marine Gear.

11 Tage später kam das ersehnte Paket von Apple. Die hochwertige unerwartet lange Box aus weißem Policarbonat enthielt tatsächlich die neue Sportuhr. Bis ich sie öffnete glaubte ich noch an eine Fehllieferung (vielleicht ein länglicher Ersatzakku?). Aber sie war es. Vor mir erschien beim öffnen die Uhr, ein zweites längere Teil-Armband, falls sich doch mal ein Mann das zierliche Modell ordern sollte, Ladekabel und USB-Netzstecker. Das halbe kurze Armband war schnell gegen das längere getauscht und los ging es.
 
 

Eine Armband-UHR

Wer sich noch erinnert – eine der drei „Killer-Apps“ beim iPhone war – telefonieren! Wenn ich daran denke, wie umständlich meine Motorola, Philips, Nokia und Sony-Ericsson Mobiltelefone bei der Telefonbuchfunktion waren und wie viel einfacher all das beim iPhone ist, dann sollte man auch bei der Apple Watch erst mal auf die Uhr-Funktionen sehen.
Apple Watch: Zifferblatt wie gedruckt
Apple Watch: Zifferblatt wie gedruckt

Dabei fällt zunächst einmal das kristallklare, gestochen scharfe und wie gedruckt wirkende Display auf. Pulsierende Doppelpunkte, drehende Sekundenzeiger oder andere Animationen signalisieren: es ist kein Druck – es lebt!

Die Zeit ist super klar ablesbar. Das gilt, für die klassische Analoguhren genauso wie für die Digitalanzeigen. Ein Sprung nach vorne. Auf meiner Suche nach einer neuen Armbanduhr fiel mir auf, wieviele billige wie teure Modelle einfach mies ablesbar sind. Besonders gut gefällt mir hier die „Utility“-Analoganzeige mit ihren (optionalen) 12 Ziffern (weiß auf schwarz) sowie vier frei definierbaren Feldern, die ich mit Digitaluhr (= deutsche Weltzeituhr), Temperatur, Datum (wo es hingehört) und Terminkalender nutze. Mein zweiter Favorit ist „Modular“ – eine Digitaluhr mit fünf Zusatzfeldern (bei mir Datum, Termin, Temperatur, Stoppuhr, Akku belegt) in Wunschfarbe. „Schlicht“ nutze ich sehr schlicht – nur mit den Zeigern, ohne Skalen. Die anderen „Chronograph“ (mit wahlweise hellem Hintergrund), „Micky“, „Bewegung“, „Astronomie“, „Solar“ sind mir zum Thema „Zeit“ zu verspielt.

Gezeiten per App
Gezeiten per Zusatz- App

Dann gibt es noch „Farbe“ – klassisch Analog mit wählbarer Einheitsfarbe für alle Elemente  und meinem Monogramm in der Mitte. Mondzeiten kennt sie ja von Haus aus und so fehlte mir zur alten Uhr nur noch die Gezeiten, die ich per gleichnamiger App (gratis) nachrüstete. 

Kommunikativ und hilfsbereit

iMessage geht prima.
iMessage geht prima.

Die Apple Watch gehört zu den Gütern, von denen ich erst wusste, dass ich sie brauchte, als ich sie das erste Mal hatte (wie damals mein erster „Palm“ PDA). Sie war ja nur ein „Kauf-auf-Probe“, denn, wie alle Artikel im Apple Onlinestore, es gab ja eine Rücksendeoption innerhalb von 30 Tagen. Ganz einfach weil es eine so nie dagewesene neue Kategorie war. Der erste Härtetest startete gleich am nächsten Tag bei einem 4-tägigen Event, bei dem ich Teil des Orgateams war und alle Hände voll zu tun hatte. Hier erwies sich die Apple Watch als kommunikativ und hilfreich. Mit iMessage und der Freisprech-Telefon-Funktion konnte ich in Kontakt bleiben, ohne das iPhone rauszuholen. Zum ersten Mal lernte ich Siri richtig schätzen. Diesen Test hat sie mit Bravour abgeschlossen.

Auch bei nutzungsintensiven 14-Stunden-Tagen machte sie nicht schlapp und erst beim Zubettgehen lernte ich den Energiesparmodus kennen. Jetzt war sie degradiert zur einfachen Digitaluhr, die Zeit nur noch auf Knopfdruck preisgab (wie bei den LED-Uhren, die es schon seit den 70ern gab). Bei fehlenden Ladegerät oder wenn man mal mit der Uhr eingeschlafen ist – geht dieser Notmodus auch noch am zweiten Tag (wieviel länger noch hab ich nicht getestet – zu sehr bin ich schon daran gewöhnt).
 

Beweg dich!

Zeit aufzustehen!
Zeit aufzustehen!

1 Minute bewegen! So fordert mich meine Apple Watch regelmäßig auf, seit ich Aktivitäten aktiviert habe. Das nutze ich gern, muss ich mir aufgrund einer alten Verletzung sowieso regelmäßig die Bürositzung mit Bewegung unterbrechen. Die Gelegenheit kombiniere ich dann gleich noch mit einem Schluck Wasser – was ja auch gesund und wichtig ist, auch wenn es die Apple Watch nicht explizit erwähnt.

 
inzwischen habe ich meine erste Radtour mit Apple Watch gemacht. Dabei habe ich die Workout-App mit dem Programm „Rad Outdoor“ getestet. Unterwegs zeigte mir ein Blick auf die Uhr meine Geschwindigkeit (und spart mir nen Tacho), meinen Kalorienverbrauch, Puls usw. Danach weiß ich außerdem, wie lange und wie weit ich gefahren bin, oder wie mein durchschnittlicher Puls war. Nett und hilfreich finde ich das – meine Uhr hält mich auf Zack. Und wenn ich etwas besonderes geleistet habe (oder zum ersten Mal ausprobiert) gibt es gleich ein  neues Abzeichen dafür.  Das ist zwar so sinnlich und wertvoll wie eine Ehrenurkunde beim Grundschuldsport, aber irgendwie auch eine niedliche Idee. Die „200er“ Marke, die man ganz oben auf dem iPhone sehen kann stand für das Erreichen des doppelten Aktivitäts-Pensums an einem Tag. Sie hat mir zumindest ein breites Grinsen abgerungen und ich hab sie am Abend meiner Frau gezeigt.Auch zur Fußgänger-Navigation habe ich die Apple WATCH schon mehrfach benutzt.
 

Ideal zur Fußgänger-Navigation
Fußgänger-Navi

Dafür ist sie ideal! Man muss nicht mehr mit dem Handy in der Hand durch die Straßen laufen. Statt dessen sieht man kurz auf die Uhr, wenn diese durch ein Pochen auf das Handgelenk auf einen bevorstehenden Richtungswechsel aufmerksam macht. Elegant gelöst.

Die Apple WATCH ist ein teurer Spaß

Hochwertiges Kunststoffarmband ohne Sollbruchstellen
Hochwertiges Kunststoffarmband ohne Sollbruchstellen

Apropos Elegant: Ich gebe zu, die Apple Watch ist die teuerste Uhr, die ich je hatte. Meine gefühlte Obergrenze lag bis dahin bei 150 Euro. Die dafür fälligen 399 Euro sind ganz schön happig. Aber ganz schön ist auch die Verarbeitungsqualität. Nichts an ihr wirkt billig – der Übergang zwischen Display und Alu-Gehäuse ist absolut nahtlos. Und selbst das Sportarmband aus Kunststoff macht einen sehr guten Eindruck und ist darüberhinaus auch noch unerwartet innovativ. Anders als das der oben genannten Casio gibt es hier keine „Sollbruchstellen“. Auch eine Schlaufe, die kaputtgehen kann gibt es nicht. Das Armband muss auch nicht überdehnt werden, um in eine Dornschließe eingefädelt und arretiert zu werden. Man legt das Armband einfach um das Handgelenk und fixiert es mittels Alu-Stift und dem nächst besten Loch im Armband. Dann fädelt man das Ende des Armbandes durch eine Öffnung zwischen Arm und Armband. Hört sich kompliziert an, ist superleicht und nichts steht mehr über oder kann irgendwo hinterhaken. Genial – wie die im Uhr-Gehäuse versenkten aber per Knopfdruck wechselbaren Armbänder. Auch die alternativen Armbänder sind – bis auf das klassische Lederarmband – neu und innovativ. Und bei jeder dieser Ideen frage ich mich, warum ist da vorher noch keiner der renommierten Uhrenhersteller drauf gekommen?

Nachteile?

Immer wieder der Verweis auf Handoff.
Immer wieder der Verweis auf Handoff.

Zugegeben mein erster Erfahrungsbericht über die Watch ist positiver ausgefallen, als erwartet. Aber es gibt auch öfters Situationen, in denen die Apple Watch mich im Stich lässt. Ein guter Teil der Apple Watch lässt sich über Siri nutzen und es ist schon lustig, wenn man wie einst in der 89iger Jahre Serie Knight Rider über die Uhr mit meinem neunmalklugen Computer zu sprechen. Bei manchen Fragen wie „Wo ist meine Frau…“ oder zeig mir die Telefonnummer von XY gibt es statt einer sinnvollen Antwort nur den Hinweis auf Handoff und den Griff zum Handy. Die Apple Watch soll fette 8GB haben. Das ist soviel wie das Einstiegs iPhone hat. Und ihr Prozessor soll so leistungsstark wie der von iphone 4S/iPad 2/iPad mini sein. Ersteres ist immer noch ein sehr gutes Smartphone für Einsteiger. Merken tut man das höchstens an der schnellen Spracherkennung. Gefühlt nutzt das „Watch-OS“ 1.01 weder Speicher noch Leistung aus – da ist gefühlt noch viel Luft nach oben.

Wer braucht die Apple WATCH?

Wer braucht überhaupt eine Smartwatch? Klare Antwort: „keiner“ – oder „jeder“ – beides ist gleichermaßen richtig. Niemand braucht ein Smartphone – inzwischen hat jeder eines. Ich kann mich an Zeiten erinnern, da hatte noch nicht einmal jeder Haushalt einen Festnetzanschluss. Aber einen praktischen Rat habe ich: Wer bereits ein iPhone 5 oder besser hat und 400 – 450 € übrig hat, der sollte sie einfach bei Apple Online bestellen und 30 Tage testen. Und mutig zurückgeben, wenn kein Mehrwert spürbar ist. Was mich betrifft: Ich geb meine nicht wieder her.

Kaufempfehlung?

Regelmäßige Pulskontrolle inklusive.
Regelmäßige Pulskontrolle inklusive.

Ich bin nach anfänglicher Skepsis vor dem Kauf auch inzwischen begeisterter Nutzer der Apple WATCH (SPORT 38mm). Ich beobachte aber auch an mir selbst, dass ich sie nicht „blind“ jedem weiterempfehle (das tue ich allerdings auch nicht mit iPhone, iPad oder Mac). Außerdem sind die Voraussetzungen (min. iPhone 5) hoch, ein guter Teil meiner Bekannten hat noch das iPhone 4S wie ich selbst auch bis vor drei Monaten und im Paket ist das schon eine Menge Geld. Wer ein Android Smartphone hat, für den stellt sich die Frage gar nicht. Dazu kommt die nötige Bereitschaft weiträumig Siri einzusetzen – viele Menschen, die ich kenne, nutzen Siri noch gar nicht. Der Vergleich mit dem iPhone 1 stimmt – denn damals waren Smartphones auch etwas ziemlich teures für eine sehr kleine Zielgruppe (mein erstes iPhone 3G war Anfang 2009 mein zweites Smartphone, einen Palm PDA hatte ich schon 1999).  Heute hat kaum jemand, den ich kenne, kein Smartphone. 

Apple Watch Chronograph
Apple Watch Chronograph

Die beste Empfehlung: Wenn du es dir leisten kannst, ohne dass es weh tut und Technik-affin bist und dich die Featureliste oder eine Vorführung gesehen hast, die dich begeistert – bestelle es im Apple Online Store.

Dann teste die Watch 25 Tage intensiv , lass dich auf ihre Bewegungsangebote ein und sende sie unbekümmert zu Apple zurück, wenn du merkst: „Das ist (noch) nichts für mich, da hab ich zu wenig davon“. 

Viel Spaß mit Apple mit oder ohne WATCH

wünscht

MacGenie.de

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