Meine Apple WATCH
Meine Apple WATCH
Eigentlich wollte ich keine Apple WATCH
Voraussetzung: iPhone 5 oder besser
Außerdem hatte ich nur ein iPhone 4S, mit dem ich noch zufrieden war und dass ich auch nach wie vor für das iPhone mit dem (gebraucht bei den diversen sogutwieneu Anbietern) besten Preis/Leistungsverhältnis halte.
Kaufen oder nicht kaufen…
Die Qual der Wahl
Die Lieferzeiten für die verschiedenen Kombinationen von Größen und Farben tendierten weit auseinander zwischen zwei Wochen bei scheinbar weniger gefragten Versionen bis hin zu zwei Monaten. Das war dann auch die Entscheidungshilfe zwischen weißem und neongrünen Sportarmband. Letzteres war bei der kleinen 38 mm Apple Watch wohl selten gefragt. Die Entscheidung war richtig. Größe und Farbe gefallen mir auch in der Praxis perfekt und sehen durchaus sehr „wertig“ aus. Interessanterweise ist die Apple Watch 38 mm sogar kleiner, als Casio Marine Gear.
Eine Armband-UHR
Dabei fällt zunächst einmal das kristallklare, gestochen scharfe und wie gedruckt wirkende Display auf. Pulsierende Doppelpunkte, drehende Sekundenzeiger oder andere Animationen signalisieren: es ist kein Druck – es lebt!
Die Zeit ist super klar ablesbar. Das gilt, für die klassische Analoguhren genauso wie für die Digitalanzeigen. Ein Sprung nach vorne. Auf meiner Suche nach einer neuen Armbanduhr fiel mir auf, wieviele billige wie teure Modelle einfach mies ablesbar sind. Besonders gut gefällt mir hier die „Utility“-Analoganzeige mit ihren (optionalen) 12 Ziffern (weiß auf schwarz) sowie vier frei definierbaren Feldern, die ich mit Digitaluhr (= deutsche Weltzeituhr), Temperatur, Datum (wo es hingehört) und Terminkalender nutze. Mein zweiter Favorit ist „Modular“ – eine Digitaluhr mit fünf Zusatzfeldern (bei mir Datum, Termin, Temperatur, Stoppuhr, Akku belegt) in Wunschfarbe. „Schlicht“ nutze ich sehr schlicht – nur mit den Zeigern, ohne Skalen. Die anderen „Chronograph“ (mit wahlweise hellem Hintergrund), „Micky“, „Bewegung“, „Astronomie“, „Solar“ sind mir zum Thema „Zeit“ zu verspielt.
Dann gibt es noch „Farbe“ – klassisch Analog mit wählbarer Einheitsfarbe für alle Elemente und meinem Monogramm in der Mitte. Mondzeiten kennt sie ja von Haus aus und so fehlte mir zur alten Uhr nur noch die Gezeiten, die ich per gleichnamiger App (gratis) nachrüstete.
Kommunikativ und hilfsbereit
Die Apple Watch gehört zu den Gütern, von denen ich erst wusste, dass ich sie brauchte, als ich sie das erste Mal hatte (wie damals mein erster „Palm“ PDA). Sie war ja nur ein „Kauf-auf-Probe“, denn, wie alle Artikel im Apple Onlinestore, es gab ja eine Rücksendeoption innerhalb von 30 Tagen. Ganz einfach weil es eine so nie dagewesene neue Kategorie war. Der erste Härtetest startete gleich am nächsten Tag bei einem 4-tägigen Event, bei dem ich Teil des Orgateams war und alle Hände voll zu tun hatte. Hier erwies sich die Apple Watch als kommunikativ und hilfreich. Mit iMessage und der Freisprech-Telefon-Funktion konnte ich in Kontakt bleiben, ohne das iPhone rauszuholen. Zum ersten Mal lernte ich Siri richtig schätzen. Diesen Test hat sie mit Bravour abgeschlossen.
Beweg dich!
1 Minute bewegen! So fordert mich meine Apple Watch regelmäßig auf, seit ich Aktivitäten aktiviert habe. Das nutze ich gern, muss ich mir aufgrund einer alten Verletzung sowieso regelmäßig die Bürositzung mit Bewegung unterbrechen. Die Gelegenheit kombiniere ich dann gleich noch mit einem Schluck Wasser – was ja auch gesund und wichtig ist, auch wenn es die Apple Watch nicht explizit erwähnt.
Dafür ist sie ideal! Man muss nicht mehr mit dem Handy in der Hand durch die Straßen laufen. Statt dessen sieht man kurz auf die Uhr, wenn diese durch ein Pochen auf das Handgelenk auf einen bevorstehenden Richtungswechsel aufmerksam macht. Elegant gelöst.
Die Apple WATCH ist ein teurer Spaß
Apropos Elegant: Ich gebe zu, die Apple Watch ist die teuerste Uhr, die ich je hatte. Meine gefühlte Obergrenze lag bis dahin bei 150 Euro. Die dafür fälligen 399 Euro sind ganz schön happig. Aber ganz schön ist auch die Verarbeitungsqualität. Nichts an ihr wirkt billig – der Übergang zwischen Display und Alu-Gehäuse ist absolut nahtlos. Und selbst das Sportarmband aus Kunststoff macht einen sehr guten Eindruck und ist darüberhinaus auch noch unerwartet innovativ. Anders als das der oben genannten Casio gibt es hier keine „Sollbruchstellen“. Auch eine Schlaufe, die kaputtgehen kann gibt es nicht. Das Armband muss auch nicht überdehnt werden, um in eine Dornschließe eingefädelt und arretiert zu werden. Man legt das Armband einfach um das Handgelenk und fixiert es mittels Alu-Stift und dem nächst besten Loch im Armband. Dann fädelt man das Ende des Armbandes durch eine Öffnung zwischen Arm und Armband. Hört sich kompliziert an, ist superleicht und nichts steht mehr über oder kann irgendwo hinterhaken. Genial – wie die im Uhr-Gehäuse versenkten aber per Knopfdruck wechselbaren Armbänder. Auch die alternativen Armbänder sind – bis auf das klassische Lederarmband – neu und innovativ. Und bei jeder dieser Ideen frage ich mich, warum ist da vorher noch keiner der renommierten Uhrenhersteller drauf gekommen?
Nachteile?
Zugegeben mein erster Erfahrungsbericht über die Watch ist positiver ausgefallen, als erwartet. Aber es gibt auch öfters Situationen, in denen die Apple Watch mich im Stich lässt. Ein guter Teil der Apple Watch lässt sich über Siri nutzen und es ist schon lustig, wenn man wie einst in der 89iger Jahre Serie Knight Rider über die Uhr mit meinem neunmalklugen Computer zu sprechen. Bei manchen Fragen wie „Wo ist meine Frau…“ oder zeig mir die Telefonnummer von XY gibt es statt einer sinnvollen Antwort nur den Hinweis auf Handoff und den Griff zum Handy. Die Apple Watch soll fette 8GB haben. Das ist soviel wie das Einstiegs iPhone hat. Und ihr Prozessor soll so leistungsstark wie der von iphone 4S/iPad 2/iPad mini sein. Ersteres ist immer noch ein sehr gutes Smartphone für Einsteiger. Merken tut man das höchstens an der schnellen Spracherkennung. Gefühlt nutzt das „Watch-OS“ 1.01 weder Speicher noch Leistung aus – da ist gefühlt noch viel Luft nach oben.
Wer braucht die Apple WATCH?
Kaufempfehlung?
Ich bin nach anfänglicher Skepsis vor dem Kauf auch inzwischen begeisterter Nutzer der Apple WATCH (SPORT 38mm). Ich beobachte aber auch an mir selbst, dass ich sie nicht „blind“ jedem weiterempfehle (das tue ich allerdings auch nicht mit iPhone, iPad oder Mac). Außerdem sind die Voraussetzungen (min. iPhone 5) hoch, ein guter Teil meiner Bekannten hat noch das iPhone 4S wie ich selbst auch bis vor drei Monaten und im Paket ist das schon eine Menge Geld. Wer ein Android Smartphone hat, für den stellt sich die Frage gar nicht. Dazu kommt die nötige Bereitschaft weiträumig Siri einzusetzen – viele Menschen, die ich kenne, nutzen Siri noch gar nicht. Der Vergleich mit dem iPhone 1 stimmt – denn damals waren Smartphones auch etwas ziemlich teures für eine sehr kleine Zielgruppe (mein erstes iPhone 3G war Anfang 2009 mein zweites Smartphone, einen Palm PDA hatte ich schon 1999). Heute hat kaum jemand, den ich kenne, kein Smartphone.
Die beste Empfehlung: Wenn du es dir leisten kannst, ohne dass es weh tut und Technik-affin bist und dich die Featureliste oder eine Vorführung gesehen hast, die dich begeistert – bestelle es im Apple Online Store.
Dann teste die Watch 25 Tage intensiv , lass dich auf ihre Bewegungsangebote ein und sende sie unbekümmert zu Apple zurück, wenn du merkst: „Das ist (noch) nichts für mich, da hab ich zu wenig davon“.
Viel Spaß mit Apple mit oder ohne WATCH
wünscht
MacGenie.de
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